Lyrische Räume – neuer Band von Brie

MÜLLHEIM. "Beschwörungen" heißt das neue Buch mit Lyrik von Hartmut Brie. Der gebürtige Freiburger, zu dessen Lebenswerk eine elfjährige Alphabetisierungskampagne in West- und Zentralafrika zählt, nimmt auch in diesem siebten Gedichtband kein Blatt vor den Mund. Er legt den Finger auf schwärende Wunden der globalisierten Gesellschaft – allerdings ohne diesen moralisierend zu erheben. Seine Wort-Magie lässt den Lesern weitgreifenden Raum, um sich den leisen und lauten Gedankenbildern zu nähern, aber auch um sie – wenn nötig – auf Distanz halten zu können. "Lyrik sucht sich Räume, die anderen verschlossen sind. Einblicke erfolgen, wenn das richtige Raumgefühl vorhanden ist", sagt Brie im Vorspann. Wer sich mit dem Dichter auf die lyrische Spurensuche begibt, muss damit rechnen, im Labyrinth der Worte auf Räume zu stoßen, deren Türen sich nur öffnen, wenn er oder sie sich vorbehaltlos auf ihre beschwörende Wirkung einlässt.

Auch dieser siebte Lyrikband von Hartmut Brie ist mit zeitgenössischer Kunst bereichert. Diesmal hat die Malerin Gisela Geue die Bilder geliefert.

"Beschwörungen": Verlag Wiesenburg, ISBN 978-3-943528-65-7; Preis: 17,50 Euro.

 

2. März 2013
Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung
von: Bianca Flier

 

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