Hemba

 

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Gedenkfigur Hemba

Hemba, Niembo-Gruppe

h ca. 60 cm

 

 

Vgl. HELDEN AFRIKAS - Ein neuer Blick auf die Kunst, S. 237 ff, Katalog zur Ausstellung im Museum Rietberg, Zürich, 26.2.2012 - 3.6.2012

See: HEROIC AFRICANS: Legendary Leaders, Iconic Sculptures, The Metropolitan Museum of Art, New York, 21.9.2011 - 29.1.2012

 

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Hemba, Volksgruppe mit etwa 100 000 Menschen, die im östlichen Zaire, östlich des oberen Zaire (Lualaba) und östlich von Kongolo lebt. Der Luika-Fluß, der von Ost nach West fließt und in den Zaire mündet, teilt die Hemba in die südlichen und nördlichen. Im Süden schließen sich die Luba-Hemba an, deren Kunst, wie deren Bezeichnung vermuten lässt, einen Mischstil zwischen Luba und Hemba darstellt. Doch sind die Hemba nicht allein von den Luba beeinflusst; auf ihren Wanderungen, die sich bis ins 16./17. Jahrhundert zurückverfolgen lassen, dürften sie verschiedene Impulse aus dem Norden, aber auch aus dem Osten empfangen haben. Die Skulpturen der Hemba zählen zu den bedeutendsten Kunstwerken Schwarzafrikas; es sind vor allem Ahnenfiguren, singiti , die Kriegsfürsten, Gründer von Königsfamilien oder lokale Häuptlinge darstellen und die in kleine Hütten gestellt werden. Hinzu kommen Dorfwächterpfosten, teilweise janusköpfig, kleine, ebenfalls janusförmige Zauberfiguren, kabeja , mit einer Öffnung im Kopf für Medizin, Doppelbecher, Zeremonialstäbe, Karyatidenhocker, Zeremonialäxte und anderes Kultgerät. Dabei lassen sich verschiedene Stile unterscheiden, man zählt insgesamt elf, die regional, d.h. von den einzelnen Häuptlingstümern bestimmt werden; als die drei wichtigsten gelten die der südlichen Niembo, der Niembo am Luika und der der nördlichen Hemba. Einem Künstler und seiner Schule lässt sich außerdem noch ein weiterer Stil zuordnen: Der Stil des »Meisters von Buli«, von dem nur weniger als zwanzig Objekte bisher bekannt sind. Besonders selten sind die Masken der Hemba, von deren Existenz man erst in den 70er Jahren erfuhr, vermutlich wegen ihrer sakralen Eigenschaft. Hier sind es vor allem die Affenmasken, so'o , oder bekannter unter ihrem Suaheli Namen soko muhe , die zuerst in Übersee auftraten. Sie stellen den gleichnamigen Schimpansen dar, gelten als Symbol der ungezähmten Wildheit und werden vor allem im nordwestlichen Hemba-Land verwendet, bei den Mambwe, an den Ufern des Luka-Flusses. Umgekehrt kommen bei der südlichen Niembo-Gruppe offenbar menschliche Gesichtsmasken vor, wenn auch sehr wenige; die einzige, bisher veröffentlichte Maske dieser Art, ähnelt im Stil den ästhetisierenden Ahnenfiguren.

Anderer Name: BAHEMBA

Quelle: Lexikon Afrikanische Kunst und Kultur, Karl-Ferdinand Schaedler

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